Zähne, Zunge und Lippen bedingen sich gegenseitig. So sind die Zähne nichts Festes, Unverrückbares oder bilden untereinander ein unveränderliches Ganzes. Ihre Stellung zueinander ist abhängig von Kräften im Mundraum: dem Druck der Zunge, dem Gegendruck der Lippen und Wangen. Sind die Kräfte ausgeglichen, heben sie sich gegenseitig auf, und die Zähne stehen fest im Kieferknochen. Ist der eine Druck zu stark, kommt es zu Wanderungen oder Kippungen, bis ein neues Gleichgewicht gefunden wird.
Dies ist die Grundlage der Kieferorthopädie. Dank ihren Erkenntnissen lassen sich heute Zähne im Kiefer verschieben (Orthodontie), aber auch Kieferfehlstellungen bei Kindern behandeln.
Nur wenige Menschen verfügen über ein von Natur aus "perfektes Gebiss". Die meisten haben kleinere oder größere Fehlstellungen, die unterschiedliche Fehlfunktionen verursachen. Dies kann schlechtes/ ineffizientes Kauen sein, aber auch zu sehr ernsthaften Auswirkungen wie Kiefergelenksproblemen führen. Zudem begünstigen falsch stehende Zähne das Entstehen von Karies und Parodontitis.
Zahnfehlstellungen sollten deshalb behandelt werden. Schiefe oder falsch stehende Zähne sind nicht nur ein ästhetische Problem, sondern führen oft zu Leiden ausserhalb des Mundraums, die entsprechend schwer zu diagnostizieren sind.